Was leistet vertikale Suche?
Vertikale Suche bezieht sich auf die Nutzung spezialisierter Suchmaschinen, die erweiterte Datenbanken abfragen. Ein Beispiel sind Firmendatenbanken, die Finanzkennzahlen, Geschäftsmodelle, Entscheider klassifizieren. Ein weiteres Beispiel sind Marktplätze, die Produkte, Preise und Verfügbarkeiten listen. Dazu kommen berufliche Netzwerke, die Personen und deren Corporate News zeigen. Diese Angaben lassen sich über integrierte Suchfunktionen systematisch auslesen und weiter verwenden.
Im B2B Kontext ist die Kombination von vertikalen Suchanfragen wichtiger als eine simple Keyword Abfrage. Erst die Kombination mehrerer Suchanfragen aus verschiedenen Quellen offenbart Kaufmotive und Wechselbereitschaften.
Geo-Targeting oder IP-Targeting ist seit 1999 die Grundlage der Werbemittel Aussteuerung in den Digitalen Kanälen. 2016 erreichte Cambridge Analytica Aufmerksamkeit indem das Unternehmen u.a. die Trump Kampagne zum Erfolg führte. Der Vorgang beschleunigte die Versuche, die technischen Möglichkeiten unter geltendes Recht zu bringen. Im grenzenlosen Netz ist diese Herausforderung immer relevant, wurde aber meist mit Digitalen Angeboten wie Sport-Rechten, Glücksspiel und E-Commerce Haftung verbunden. Konsequent ergibt sich die Frage, welche Rechtsauslegung gelten soll, sobald die Nutzer, Anbieter und technischen Plattformen in unterschiedlichen Ländern sind und damit nicht automatisch unter eine einheitliche territoriale Regulierung fallen.
Da Corporate Blogging Formate heute eher die Norm als die Ausnahme und Linkedin Feeds zu Verkaufskanälen mutieren, werden auch dort Firmendaten sichtbar und damit durch geeignete Programme systematisch auslesbar. Forrester Research veröffentlichte im Dezember 2020 die Übersicht zu den Top 10 Social Listening Angeboten, namentlich: Brandwatch, Digimind, Linkfluence, ListenFirst, Meltwater, NetBase Quid, Sprinklr, Syntehsio, Talkwater und Zignal Labs. Wie bei jeder mächtigen Technologie, können diese Plattformen in Ihrem Interesse oder auch gegen Ihre Interessen eingesetzt werden. Und letztendlich sollten sich Firmen beraten lassen, ob sie diese Plattformen durch die eigenen Daten (First Party Data) nicht erst aufmunitionieren und somit einen Wettbewerbsbeziehung schaffen, die sie mittelfristig nicht gewinnen können, sobald sich der eigene Markt von einen Hardware Markt zu einem Software and Services Markt entwickelt. | Lesenswert in diesem Kontext – Andreesen Horowitz und Clubhouse.